Mit der Programmiersprache Java lassen sich plattformunabhängige Anwendungen entwickeln.

Unter allen Programmiersprachen zählt Java wohl zu den bekanntesten: Die objektorientierte Programmiersprache ermöglicht es, plattformunabhängige Anwendungen zu entwickeln. Zum Ausführen der Programme wird kein spezielles Betriebssystem sondern nur eine Softwareumgebung benötigt. Und zwar die die Java-Laufzeitumgebung (Java Runtime Environment, JRE) von Sun Microsystems.

Java-Anwendungen laufen sowohl unter Windows als auch unter MacOS. Ausserdem unter den verschiedenen Linux- und Unix-Derivaten und sogar im Webbrowser – und zwar auch auf verschiedenen Prozessor-Unterbauten. Dabei ist es egal ob x86, ARM oder PowerPC. Java ist stark an C++ angelehnt und damit für Entwickler, die sich bereits mit dieser Sprache befasst haben, leicht zu erlernen.

Java sollte nicht mit Javascript verwechselt werden. Bei Javascript handelt es sich um eine deutlich abgespeckte Skriptsprache für Websites, die im Browser ausgeführt werden kann. Mit dem „echten“ Java hat sie nur wenig zu tun.

Die Vorteile der Software-Entwicklung mit Java

Als objektorientierte Programmiersprache (OOP) verwendet Java wie C++ in der Programmierung zwei Bestandteile: Einerseits ist da der eigentliche Programmiercode mit den integrierten Funktionen, andererseits die Datenelemente (Objekte).

Durch diese Trennung in Objekte und Objektklassen sowie die eigentlichen Operationen wird die Programmierung deutlich erleichtert: Einmal erstellte Objekte und Klassen können Nutzer jederzeit wiederverwenden. Standardmäßig liefert Java in der Virtual Machine eine Reihe typischer Objekte und Klassen, sogenannte Standardobjekte. Darunter befinden sich Bibliotheken für die Grafik- oder Tonausgabe. Diese werden von der Laufzeitumgebung an das jeweilige Basissystem durchgereicht.

Damit liegt der nächste Vorteil von Java auf der Hand: Die Basis der virtuellen Java-Maschine sorgt dafür, dass einmal erstellter Programmcode in jeder versionsgleichen oder neueren Java-VM läuft. Dadurch müssen Entwickler nur eine Programmversion erstellen, ohne dabei auf das zugrundeliegende Betriebssystem zu achten: Ein einmal erstelltes Java-Programm läuft plattformunabhängig auf jedem System, auf dem die Java-Laufzeitumgebung installiert ist. Und da auch Webbrowser Java verwenden, steht auch dem Einsatz als Webanwendung nichts im Wege.

Die automatische Speicherverwaltung (Garbage Collection) prüft als unabhängiges Programm innerhalb der Java-Laufzeitumgebung regelmäßig, ob belegte Speicherbereiche überhaupt noch benötigt werden und räumt diese gegebenenfalls frei. Der Entwickler muss sich also nicht um die Implementierung entsprechender Routinen kümmern. Womit dann auch gleich ein Nachteil der Java-Programmierung zutage gefördert wird.

Einer der größten Kritikpunkte an Java im Zusammenhang mit dem Garbage Collector ist, dass einerseits die Programmausführung durch ihn verlangsamt werden kann, andererseits der Entwickler keinen Einfluss darauf hat, wann sie ausgeführt wird.

Fazit: Für welche Zwecke ist Java geeignet?

Insgesamt ist Java also eine hervorragende Option zur Programmierung von Anwendungen, die plattformunabhängig sein sollen, ohne dabei zu hardwarenah zu agieren. Im Unternehmensumfeld bedeutet das, dass Java eine hervorragende Möglichkeit bietet, Anwendungen ohne Bindung an ein bestimmtes Betriebssystem zu bauen.

Auf der anderen Hand kann die Java-Suite als zusätzliche Drittanbieter-Software mit großer Verbreitung und hoher Update-Frequenz aber auch ein Sicherheitsrisiko darstellen, deren Einsatz auf sicherheitsrelevanten Rechnern möglicherweise vermieden werden muss.